Wohnung S.

Wohung S.

Art des Projekts

Umbau und Erweiterung Wohnung

Adresse

1050 Wien

Planungszeit

Mitte Jänner – Mitte September 2011

Bauzeit

Mitte September 2011 – Mitte Jänner 2012

Wohnfläche

153 m²

Leistungen meterriss

Konzept, Kostenschätzung, Entwurf, Einreichpläne, Ausführungs- und Detailplanung, Bauaufsicht und Abrechnung von baulichen Maßnahmen und Möbeln

Einreichung, Ausführungs- und Detailplanung, Ausschreibung und Vergabe, Bauaufsicht

Ausgangssituation

1997 haben die BauherrInnen eine Wohnung im 1. Stock eines Gründerzeithauses in 5. Wiener Gemeindebezirk gekauft, umgebaut und um einen Balkon erweitert. Die BauherrInnen haben zwei Kinder bekommen und die Wohnung ist zu klein geworden.
2010 ist die darüberliegende Wohnung im 2. Stock freigeworden und von den BauherrInnen gekauft worden.

Wünsche der BauherrInnen

Die BauherrInnen wünschen sich, die beiden Wohnungen zusammenzulegen und mit einer bequem begehbaren Stiege zu verbinden.

Die erweiterte Wohnung soll folgende Räume bzw. Bereiche enthalten:
ein Wohnzimmer sowie eine große Küche mit Essplatz, zwei Kinderzimmer, Arbeitszimmer bzw. Arbeitsbereiche für beide Elternteile (wobei es sowohl Platz für Computerarbeit als auch für handwerkliche Tätigkeiten im technischen und kreativen Bereich geben soll), ein Elternschlafzimmer (das nicht wie bisher gleichzeitig Arbeitszimmer sein soll), ein kleines zweites Badezimmer, mehr Stauraum sowie genug Platz für die Waschmaschine und das Wäscheaufhängen.
Die Aufteilung der Funktionen muss so veränderbar sein, dass Eltern und Kinder jetzt, wenn die Kinder noch klein sind, auf einer Ebene schlafen und bei Tag eher alle auf der anderen Ebene sind. Wenn die Kinder größer werden, soll eine Ebene mehr den Kindern bzw. dann Jugendlichen und eine Ebene mehr den Erwachsenen zugeordnet werden.

Im neuen Wohnungsteil soll, so wie im alten Wohnungsteil, ein Balkon angebaut werden.

Konzept

meterriss entwickelt im Rahmen eines Konzeptes drei verschiedene Varianten für die Aufteilung von Räumen und Funktionen.

Aufteilung der Funktionen

Die BauherrInnen wünschen sich auf Basis des Konzepts eine Ausführung, bei der Elemente aus den verschiedenen Varianten wieder neu kombiniert werden.

Bei dieser realisierten Variante sind Wohnzimmer und Wohnküche auf einer Ebene, und zwar der oberen (weil es dort heller ist). Die Wohnküche liegt auf der Hofseite und umfasst zwei zusammengelegte Räume. Von ihr aus wird der neue Balkon betreten. Gleich anschließend an die Wohnküche befindet sich straßenseitig das Wohnzimmer.
Das zweite straßenseitige Zimmer im oberen Geschoß wird derzeit als Spielzimmer für die Kinder bei Tag genutzt. In Zukunft soll es das Arbeitszimmer werden.
Außerdem befinden sich im oberen Stockwerk das jetzt hauptsächlich genutzte Vorzimmer, ein neues kleines Badezimmer mit Dusche sowie ein (bestehendes) WC.

Die Stiege ins untere Geschoß verbindet die Wohnküche mit einem hofseitigen Kabinett, das jetzt als Stauraum und für die Wäsche genutzt wird.
Das zweite hofseitige Zimmer im unteren Geschoß wird das neue Elternschlafzimmer: klein, aber groß genug für das Bett, ohne weitere Nutzungen und mit direktem Zugang auf den bestehenden Balkon.
Die beiden straßenseitigen Zimmer im unteren Geschoß werden derzeit als Arbeitszimmer und Kinderschlafzimmer genutzt. In Zukunft soll jedes dieser Zimmer von einem Kind bewohnt werden.
Außerdem befinden sich im unteren Stockwerk das jetzt weniger genutzte Vorzimmer, das bestehende Bad mit Badewanne sowie ein (bestehendes) WC.

Da alle Individualräume durch Räume, die von allen genutzt werden, betreten werden können, ist es möglich, die Funktionen im Laufe der Zeit zu tauschen.

Bauliche Umsetzung

Die obere Wohnung wird komplett saniert und umgebaut:
Hofseitig wird eine nichttragende Wand im Bereich der neuen Wohnküche entfernt und durch einen aussteifenden Stahlrahmen ersetzt. Zwischen Wohnküche und Kabinett wird für die Stiege ein Deckendurchbruch hergestellt. Das Badezimmer wird neu errichtet: die Wände an den Schmalseiten haben Oberlichten, sodass der innenliegende Raum auch natürlich belichtet wird.
Die Parkettböden in den straßenseitigen Zimmern sowie im Vorraum sind Bestand. In der Wohnküche wird ein neuer, dem alten angepasster, Fischgrätparkett verlegt.
Die Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Gas- und Heizungsleitungen werden komplett erneuert. Die Elektroleitungen werden großteils erneuert und um Datenleitungen ergänzt.
Die Kombitherme ist noch funktionstüchtig und wird daher weiterverwendet. Es gibt also derzeit zwei getrennte Heizsysteme für die beiden Stockwerke (je eine Kombitherme). Wenn diese Thermen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden, soll es nur noch ein gemeinsames Heizsystem geben: dafür sind bereits Rohrverbindungen zwischen den beiden Geschoßen sowie ein Platz in der Kredenz für den dann notwendig werdenden Warmwasserspeiche rvorgesehen.

In der unteren Wohnung bleibt straßenseitig sowie in Bad, WC und Vorraum alles beim Alten.
Im Schlafzimmer, der ehemaligen Küche, werden die Wasser- und Abwasseranschlüsse entfernt und ein neuer Holzfußboden verlegt.
Im Kabinett mit der Stiege muss in Folge der Herstellung des Deckendurchbruchs und der Stiege der Boden neu geschliffen und neu ausgemalt werden.

Der neue Balkon passt sich in seiner Gestaltung an den alten Balkon an. Technisch entspricht er den Anforderungen der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen.

Stiege, Türen und Möbel

Die neue Stiege wird als Holzstiege in Eiche ausgeführt. Die Stiege wird – wie auch die neuen bzw. frisch geschliffenen Parkettböden – geölt.

Zwischen Vorzimmer und Wohnküche bzw. Bad gibt es zwei neue Türen. Um dort eine platzsparende Lösung zu erzielen, werden zwei Schiebetüren (weiß wie die alten Füllungstüren) in einem Trockenbauelement realisiert.

In der Wohnküche ist der Großteil der Möblierung neu: Eine Kochzeile bildet gleichzeitig die Absturzsicherung bei der Stiege. Sie wird um eine Kredenz ergänzt, in der sich auch die Kombitherme verbirgt und in der bei einer Erneuerung der Heizung zusätzlich auch ein Warmwasserspeicher untergebracht werden kann.
Die BauherrInnen haben sich natürliche Materialien gewunschen: Die Möbel in der Wohnküche sind aus Sperrholz (und nicht aus Spanplatten) gefertigt. Die Fronten sind mit einem naturbelassenen Öl-Wachs-Produkt blau lasiert: Dadurch kommt die Maserung des Sperrholzes gut zur Geltung. Die Arbeitsplatten sind aus massiver, geölter Eiche.
Die Möblierung der Wohnküche wird durch einen geölten Massivholztisch mit dazupassender Bank aus dem Besitz der BauherrInnen ergänzt.

Im kleinen Badezimmer ist ein extra seichtes Waschbecken ausgesucht worden, damit genug Platz zum Stehen übrigbleibt. Den Stauraum bilden ein roter Oberschrank mit Spiegeltüren und integrierter Beleuchtung sowie ein roter Unterschrank. Diese Farbe harmoniert mit den Mosaikfliesen in der Dusche.

Alle anderen Räume werden mit den vorhandenen Möbeln der BauherrInnen eingerichtet.