Haus S.-F.

Haus S.-F.

Art des Projekts

Sanierung und Umbau

Adresse

Bezirk Zwettl, Niederösterreich

Konzept

August, September 2007

Bauphase 1

Mai – Dezember 2008

Entwurf innen

November 2009 – März 2010

Bauphase 2

April – Dezember 2010

Bauphase 3

April – September 2011

Leistungen meterriss

Konzept, Entwurf.
Ausführungs- und Detailplanung, Ausschreibung und Vergabe, Bauaufsicht und Abrechnung von Bauphase 2 und 3.

Leistungen Fliegerbauer

Umsetzung von Bauphase 1

Ausgangssituation

Die in Wien lebende Bauherrin stammt aus dem Ort, in dem das Gebäude steht. Das Gebäude war im Familienbesitz und wurde von ihr geerbt. Das Obergeschoß war schon lange unbewohnt, im linken Teil des Erdgeschoßes wohnte bis knapp vor Projektbeginn eine alte Frau.

Zum Zeitpunkt des Projektbeginns waren straßenseitig Verputz, Fenster und Haustor leicht sanierungsbedürftig. An der Gartenfassade war der Verputz teilweise schon abgefallen und viele Fenster sowie das Hoftor kaputt. Um das Problem aufsteigender Feuchte in den Griff zu bekommen, war eine Drainage verlegt worden.

Im Inneren war das Haus komplett zu sanieren:
Im Erdgeschoß gab es mit Ausnahme eines WC’s am Gang und einer Bassena keine Sanitärinstallation, im Obergeschoß gab es neben einem WC in einigen Räumen Waschbecken, aber kein Badezimmer. Elektroinstallationen waren vorhanden, aber entsprachen in keinster Art und Weise dem heutigen Stand der Technik. Das Haus wurde mit Einzelöfen beheizt. Ein Fernwärmehausanschluss war aber schon hergestellt worden.

Die Schiffböden im Obergeschoß zeigten ihr Alter, waren aber in noch gut verwendbarem Zustand. Die Böden im Erdgeschoß waren komplett morsch, weil sie direkt auf dem Erdreich verlegt waren. Daher war das Erdgeschoß auch sehr feucht. Die Innentüren waren großteils sanierbar, einige mussten ersetzt werden.

In der Durchfahrt in den Garten gab es alte Wand- und Deckenmalereien. Auch wenn das Haus also – vor allem an der Gartenfassade und im Erdgeschoß – in schlechtem Zustand war, verströmte es ein schönes altes Flair.

Wünsche der Bauherrin

Die Bauherrin will das Gebäude an den Wochenenden nutzen und später, wenn sie in Pension sein wird, auch über längere Zeiträume hinweg, aber nicht als Hauptwohnsitz. Dafür sollte das Haus umgebaut und auf den heutigen Stand der Technik gebracht werden. Von den Räumen her sollte der Grundriss so angepasst werden, dass es in Zukunft möglich sein wird, dass neben der Bauherrin und ihrem Mann auch ihre beiden erwachsenen Töchter und vielleicht einmal deren Männer und Kinder gleichzeitig Platz finden. Neben dieser großen Zahl an Personen sollten auch viele alte Möbel der Bauherrin in diesem Haus Platz finden. Die Wohnung auf der linken Seite im Erdgeschoß sollte in einen Zustand gebracht werden, in dem sie vermietbar ist.

Grundrissänderungen

Die Wohnung im Obergeschoß mit ca. 140 m² Wohnfläche wurde für die Bauherrin und ihre Familie adaptiert. Der größte Raum (an der Straßenseite gelegen) blieb als Wohnküche erhalten. Eines der beiden mittelgroßen Zimmer wurde mit Trennwänden und dem Bestand angepassten Innentüren und Oberlicht in ein Schlafzimmer für eine der beiden Töchter, einen Gang und ein kleines Badezimmer aufgeteilt. Das andere mittelgroße Zimmer kann entweder als Wohnzimmer genutzt werden oder es kann mit einer mobilen Trennwand ein weiteres Schlafzimmer abgetrennt werden. Das kleinste, aber direkt beim größeren Badezimmer gelegene, Zimmer an der Straßenseite wurde das Schlafzimmer für die Bauherrin und ihren Mann.

Die kleineren gartenseitigen Räume nehmen eine Bibliothek, einen Raum für TV und Mediennutzung, den Vorraum, das größere Badezimmer und ein WC auf.

Die Wohnung im linken Teil des Erdgeschoßes mit ca. 45 m² Wohnfläche wurde als vermietbare Einliegerwohnung, die in Zukunft aber auch von einer der Töchter genutzt werden könnte, adaptiert.

Im rechten Teil des Erdgeschoßes finden der neue Haustechnikraum, eine dem Garten funktionell zugeordnete Sommerküche, ein WC sowie Lagerräume Platz.

Umsetzung

Das große Projekt wurde aus budgetären Gründen in mehreren Bauphasen umgesetzt.

Bauphase 1 – Außenarbeiten

In der ersten Bauphase wurde die Außenhaut saniert: Straßenseitig wurde der Verputz ausgebessert und mit einer neuen Farbe nach Wunsch der Bauherrin versehen. Die Fenster und das Eingangstor wurden saniert und frisch gestrichen. Hofseitig wurde die Fassade komplett neu verputzt. Die kaputten Fenster wurden durch neue Kastenfenster ersetzt, das Hoftor wurde ebenfalls erneuert.

Bauphase 2 – Inneres außer Oberflächen

In der zweiten, umfangreichsten Bauphase wurden die groben und aufwändigen Arbeiten im Inneren gemacht: Im Ergeschoß wurden die Fußböden entfernt und durch einen neuen Fußbodenaufbau mit Feuchtigkeits- und Wärmeisolierung zum Erdreich ersetzt.
Auf ein komplettes Trockenlegen der Wände durch Durchschneiden wurde verzichtet. Sämtlicher feuchter Putz im EG wurde aber abgeschlagen und durch einen Verputz ersetzt, der auch auf feuchten Wänden verwendet werden kann, ohne dass Flecken entstehen.
Die Wand- und Deckenmalereien in der Durchfahrt wurden dokumentiert und ein Probestück wurde restauriert.

Für die gewünschten Grundrissänderungen wurden in beiden Geschoßen neue Wände errichtet. Die Innentüren wurden teilweise erneuert, großteils saniert und in den neuen Wänden ergänzt.

Der umfangreichste Teil dieser Bauphase war die Erneuerung der Haustechnik: Vom vorhandenen Fernwärmeanschlusskasten aus wurde im gesamten Haus – aufgeteilt auf zwei Regelungs- und Abrechnungseinheiten für die beiden Wohnungen – die Heizung eingebaut. Ebenso wurden mit Fernwärme beheizte Speicher für das Warmwasser eingebaut.
Sämtliche Wasser- und Abwasserleitungen wurden erneuert, drei Badezimmer eingebaut und zwei WC’s saniert.

Die Elektroinstallation wurde komplett erneuert und ebenfalls auf zwei Abrechnungseinheiten aufgeteilt. Das Haus wurde mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet.

Im Zuge dieser Bauphase wurden die Bäder und WC’s verfliest und mit Sanitärgegenständen ausgestattet. Offen blieb das Verlegen bzw. Sanieren von Holzfußböden, das Malen und Anstreichen sowie die mobile Trennwand im Obergeschoß.

Bauphase 3 – Fertigstellung Wohnung im Ergeschoß

In der dritten Bauphase wurde die Wohnung im Ergeschoß fertiggestellt, um sie vermieten zu können: Wände und Türen wurden gestrichen, der Holzfußboden wurde verlegt. Im Zuge dessen wurde auch im Obergeschoß in den zwei hofseitigen Zimmern der alte Schiffboden saniert und ausgemalt, um dort bereits möblieren zu können.